Rund ums Fahrrad

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Fahrräder gibt es nunmehr seit mehr als 200 Jahren, jedoch haben sie mit dem Markteintritt der Pedelecs erst einen regelrechten Entwicklungsboom erfahren. Erlaubt doch ein Pedelec nun auch den etwas stattlicheren Radlern und Radlerinnen ein zügiges Vorankommen und ausgestattet mit Hundekörbchen, Packtaschen und Co. auch eine vermeintliche Transportkapazität. Doch Vorsicht! Die Tücke liegt im Detail und dies betrifft nicht nur Pedelecs, die auch unter der allgemeinen Bezeichnung E-Bike gehandelt werden.

Wir möchten hier ein wenig Licht ins Dunkel bringen, ohne zu technisch zu werden. Manches ist sicherlich schon bekannt aber wir denken, dass es gerade dem Wiedereinsteiger, der vor der Qual der Wahl steht ein neues Zweirad zu erwerben, eine kleine Unterstützung sein kann. Gerne stehen natürlich kompetente Mitglieder des adfc für Fragen bereit, sowie auch die Händlerschaft am Ort sicherlich eine passende Auswahl auf Ihre Anforderungen bietet.

Hier nun ein paar Standards und wichtige Punkte auf die Sie achten sollten.

Für Pedelecs und E-Bikes kommen zwei Normen zur Anwendung, die ISO 4210 und die EN 15194. So gut wie alle Rahmen und Fahrradteile werden weltweit nach diesen Standards getestet und freigegeben. Aber VORSICHT! Diese Normen liegen noch bei 100kg und 120kg Systemgewicht. Hersteller haben bereits angefangen Fahrräder mit der Bezeichnung Plus+ und XXL für höhere Systemgewichte zu bauen. Fragen Sie dazu Ihren Händler und wir verweisen auch auf unsere Sektion „Systemgewicht“

ISO 4210
In der ISO 4210 für Fahrräder (europäisch und international gültig) sind einheitliche Teststandards festgelegt, die der Industrie die Prüfaufbauten beschreiben. Die ISO 4210 geht jedoch von einem max. Systemgewicht (Bike + Fahrer + Zuladung/Rucksack) von 100 kg aus. Wir erklären den Begriff Systemgewicht in einem Kapital auf unserer Webseite im Detail.

EN 15194
Neben der ISO 4210 gibt es für E-Bikes noch die die Europäische Norm 15194. Diese EN 15194 gilt für sogenannte EPAC (Electric Power Assisted Cycles), die mit Pedalen und einem elektrischen Hilfsmotor ausgestattet sind und auf öffentlichen Straße verwendet werden. In der EN 15194 werden ebenfalls Prüfaufbauten, jedoch mit erhöhten Lasten und einem max. Systemgewicht von 120 kg, beschrieben. Diese Norm bezieht sich jedoch auf Straßen- und Tourenräder und soll sicherstellen, dass E-Antrieb und Komponenten den Mindestanforderungen entsprechen und das Zusammenspiel der Komponenten funktioniert.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch – AST-Standards /AST-Kategorien
In den Garantiebestimmungen der Hersteller taucht der Begriff „Bestimmungsgemäßer Gebrauch“ auf. Dieser Begriff schließt Garantieansprüche aus, sofern das Bike über seinen spezifischen Einsatzweck, für den es gebaut und vorgesehen ist, hinaus benutzt wird.

Die Hersteller definieren hierzu in der Regel fünf Kategorien (von Asphalt bis Gravity), die jedoch je nach Hersteller unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten zulassen. Das CUBE Nature des Autors hat als Trecking Fahrrad Kategorie 2 und kann somit auf Radwegen und leicht geschotterten Wegen bewegt werden und dies mit einem Systemgewicht von 145kg. Was das bedeutet, wird in der Sektion „Systemgewicht“ erläutert.

Anhängerbetrieb- und Kindersitz-Freigabe
Ein Blick in die Bedienungsanleitung des Herstellers zeigt in der Regel, ob das Fahrrad für einen Kinder- Hundeanhänger bzw. die Anbringung eines Kindersitzes zugelassen ist. Das Gewicht des Anhängers mit Kind/Hund muss in das maximale Systemgewicht mit eingerechnet werden. Zu beachten ist jedoch, dass jedes Fahrrad bei Anhängerbetrieb ein Rad der Kategorie 2 wird, welches nicht mehr in grobem Gelände betrieben werden darf.

Rund ums Rad bedeutet also wesentlich mehr und wir haben dies einmal nachstehend grafisch zusammengefasst. Um ein sicheres, schmerzfreies und bequemes Radfahren zu ermöglichen sollte das Fahrrad bzw. Pedelec für Ihr Systemgewicht ausgelegt sein, die richtige Rahmenhöhe haben und ergonomisch perfekt eingestellt sein, damit Ihnen die Knie nicht Schmerzen oder die Handgelenke einschlafen. Der richtige Luftdruck sorgt dann dafür, dass Sie über einen Schotterweg nur so hinweggleiten – Ihre Bandscheiben werden es Ihnen danken.

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(Texte und Bilder mit freundlicher Genehmigung der ergotec - Wilhelm Humpert GmbH & Co. KG)

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